Synthetisches Vitamin E steht im Verdacht das Krebsrisiko zu erhöhen
Das Deutsche Ärzteblatt warnt: Eine Überversorgung mit Vitamin E und Selen ist schädlich. Diese Empfehlung geht auf Ergebnisse der 2008 nach einer Zwischenauswertung abgebrochenen SELECT-Studie zurück. In dieser groß angelegten Studie mit 2000 Patienten mit Prostatakrebs, die mit Männern ohne Prostatakrebs verglichen wurden, hat man täglich 400 IU Vitamin E (ca. 279 mg Tocopherol), oder 200 µg Selen, einzeln oder in Kombination gegeben. Allerdings hat Vitamin E und Selen nicht wie erwartet vor Krebs geschützt, sondern das Krebsrisiko war teilweise sogar leicht erhöht und die alleinige Selenzufuhr war assoziiert mit einem vermehrten Vorkommen von Diabetes. Deshalb wurde die Vitamin E und Selengabe vorzeitig abgebrochen, aber die Männer wurden weiter beobachtet. 2011 wurde eine Follow-Up Auswertung vorgenommen, also 3 Jahre nach Absetzen der Vitamin E und Selenpräparate. Auch hier zeigte sich deutlich eine Erhöhung der Prostatakrebsrate sowohl mit Vitamin E und Selen alleine, als auch in Kombination.
Andere Studien zeigen einen Schutz vor Prostatakrebs durch Vitamin E
Den Ergebnissen der SELECT-Studie widersprechen Daten der 1994 veröffentlichten ATBC Studie: hier zeigte es sich, dass das Prostatakrebsrisiko durch Vitamin E Supplemente erheblich gesenkt wurde. Dies wird durch die JAMA-Studie bestätigt, die zu dem Schluss kam, dass Männer, die über 10-13 Jahre ein Multivitaminpräparat eingenommen hatten, ein etwa 8% niedrigeres Krebsrisiko hatten. Allerdings kann es sein, dass diese Daten Zufall waren und dass die Männer, welche prophylaktisch Multivitaminpräparate eingenommen hatten, auch einen allgemein gesünderen Lebensstil geführt hatten. Aufgrund der teilweise widersprüchlichen Daten verschiedener Studien, die keine eindeutige Aussage zulassen, raten die Experten vorsichtshalber vor der Einnahme von Vitamin E und Selen Präparaten ab, sofern nicht explizit ein Mangel nachgewiesen wurde. Es wird empfohlen, vor allem die fettlöslichen Vitamine A und E, sowie Spurenelemente wie Selen, aus natürlichen Quellen und nicht per Nahrungsergänzungsmitteln zuzuführen.
Welche Funktionen hat Vitamin E?
Vitamin E ist ein essentielles Vitamin das der Körper nicht selbst herstellen kann und das daher mit der Nahrung zugeführt werden muss. Vitamin E ist eigentlich ein Sammelbegriff für eine Gruppe von Stoffen mit ähnlicher Wirkung, von denen das alpha-Tocopherol der wirkungsstärkste ist. Vitamin E wird vom Körper zum Schutz vor freien Radikalen benötigt. Bei einem Vitamin E Mangel würde es zur Oxidation der körpereigenen Fettsäuren kommen—mit schwerwiegenden Auswirkungen auf die Lipiddoppelschicht der Zellmembranen. Davon wären dann alle Körperfunktionen beeinträchtigt und es käme zu Störungen an beispielsweise Muskeln, Verdauung und Nervensystem. Ein Vitamin E Mangel ist jedoch selten und kommt allenfalls bei Störungen der Fettverdauung vor, weil vielleicht die Bauchspeicheldrüse oder Galle nicht funktionieren oder der Darm entzündet ist.
Wie kann ich Vitamin E natürlich aufnehmen?
Als Antioxidans ist Vitamin E in Form von alpha-Tocopherol vielen Lebensmitteln zu gesetzt, z.B. viele Margarine oder Fischölkapseln enthalten meist Vitamin E als Oxidationsschutz. Vitamin E wird von Pflanzen hergestellt, daher wird der Bedarf durch eine pflanzenbasierte Ernährung sehr gut abgedeckt. Tierliche Lebensmittel enthalten weniger Vitamin E. Besonders hohe Vitamin E Konzentrationen finden sich in Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl, aber auch Olivenöl, sowie in Saaten und Nüssen. Selbst das Erhitzen der Nahrung übersteht das Vitamin E relativ gut. Allerdings ist Vitamin E lichtempfindlich, weshalb Öle in dunklen Flaschen oder lichtgeschützt gelagert werden sollten.
Persönlichen Vitamin E Bedarf ermitteln
Deinen persönlichen Vitamin E Bedarf kannst Du mittels eines Vitaminbedarf-Ermittlers auf www.vitamine.com ermitteln.