Rohkakao – gesunde Nascherei und Superfood
Kakao kennt man eigentlich nur vermischt mit Zucker und Milch. Dunkle Schokolade soll gesund sein, schmeckt aber bitter. Diese Kakaonibs aus Peru sind eine schmackhafte Alternative. Ich knabbere den Roh-Kakaobruch gerne zwischendurch und habe ein Schüsselchen mit den Nibs auf dem Schreibtisch stehen. Die Nibs machen keine fettigen Finger wie Schokolade und sind daher tastaturtauglich. Der Kakaobruch schmeckt zwar leicht bitter, aber nicht so wie Bitterschokolade und vor allem wurde kein Zucker und keine Milch zugesetzt. Man beißt auf eine knisternde Substanz was wohl am Zellulose- und Ballaststoffgehalt liegt. Es ist kein cremiger, süßer Schokoladengeschmack, sondern ein neues Geschmackserlebnis mit Suchtpotential. Die Nibs lassen sich auch gut in Desserts, Keksen, Porridge und Kuchen mixen.
Warum eigentlich ist Kakao gesund?
Kakao wird schon seit Jahrhunderten als Lebensmittel eingesetzt, Für die Majas und Azteken war es die Nahrung der Götter und sie brauten aus Rohkakao ein bitterscharfes, mit Chili-gewürztes Fitmacher-Getränk. Rohkakao enthält über 300 verschiedene Stoffe, darunter über 50% Fett in Form von Kakaobutter, die aufgrund ihrer ungesättigten Fettsäuen besonders wertvoll ist und das „gute“ HDL-Cholesterin erhöhen kann.. Dazu kommen Eiweiß, Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium, Eisen und Kalium, Ballaststoffe wie Zellulose, die gut für den Darm sind, Hormone wie die Stimmungsaufheller Serotonin und Dopamin, Vitamine wie Vitamin E und B-Vitamine, Antioxidantien wie Flavonoide, und letztendlich das Aufputschmittel Theobromin, das eng verwandt mit dem Koffein ist, aber eine mildere Wirkung hat. Rohkakao kann also als Superfood betrachtet werden, welches den Körper mit vielen wichtigen Stoffen versorgen und ihn dadurch leistungsfähiger machen kann.
Kakao-Flavonoide können vor Metabolischem Syndrom und Krebs schützen
Daten aus zahlreichen Studien in Zellkulturen, Tieren und Menschen deuten darauf hin, dass Kakao, und insbesondere die darin enthaltenen Flavonoide, Entzündungsprozesse wirksam aufhalten und damit möglicherweise bei Personen mit erhöhten Risikofaktoren für Artheriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und Krebs prophylaktisch wirken.1 Eine holländische Studie, bei welcher der Effekt von Kakao-Konsum bei 470 Männern ab einem Alter von 70 Jahren untersucht wurde, kam zu dem Schluss, dass täglich mehr als 2,3 g Kakao einen niedrigeren Blutdruck bewirken kann. Es wurde ein Zusammenhang mit einer geringeren Sterblichkeit gesehen, da von den Kakao-Liebhabern 15 Jahre nach Beginn der Studie noch 43% lebten, während es bei den Nicht-Kakao-Liebhabern nur noch 24% waren.2 Ebenso wurde eine Assoziation zwischen einem hohen Verzehr von Schokolade und Kakaoprodukten und einer geringeren Typ-2-Diabetes Rate gefunden. Diese Studie wurde auf Hawaii mit 151.691 Teilnehmern durchgeführt.3 Allerdings war der Schutz besonders ausgeprägt bei Normalgewichtigen ohne Komorbiditäten.
Getestet habe ich Bio-Kakaonibs in Rohkostqualität der privaten Firmen-Initiative Viome, die von Unternehmern, Wissenschaftlern und Ärzten gegründet wurde. Die Viome-Kakaonibs gibt es für 17,49 € pro Kilogramm bei Amazon. Es sind jedoch viele weitere gute Kakaonib Produkte auf dem Markt, die beispielsweise hier verglichen wurden. Bei der Auswahl eines geeigneten Produkts erscheint mir wichtig nicht nur auf den Preis zu achten, sondern auch auf Bio- und Rohstoffqualität, also nicht geröstet oder über 42°C erhitzt und auf getestete Schadstoff-Freiheit.
Referenzen
1. Goya L, Martin MA, Sarria B, Ramos S, Mateos R, Bravo L. Effect of Cocoa and Its Flavonoids on Biomarkers of Inflammation: Studies of Cell Culture, Animals and Humans. Nutrients 2016;8:212.
2. Buijsse B, Feskens EJ, Kok FJ, Kromhout D. Cocoa intake, blood pressure, and cardiovascular mortality: the Zutphen Elderly Study. Arch Intern Med 2006;166:411-7.
3. Maskarinec G, Jacobs S, Shvetsov Y, Boushey CJ, Setiawan VW, Kolonel LN, Haiman CA, Le Marchand L. Intake of cocoa products and risk of type-2 diabetes: the multiethnic cohort. Eur J Clin Nutr 2018.
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