Ananas und Papaya – hilfreich bei Entzündungen, Schwellungen, Schmerzen und Verdauungsproblemen

Bekannt ist die heilende Wirkung pflanzlicher proteolytischer Enzyme seit 1875 mit Bromelain der Ananas, das bei Verletzungen, Schwellungen, Schmerzen, Entzündungen, Ödemen, Venenentzündung, Thrombosen, Sinusitis, Angina Pectoris, Bronchitis, Verdauungsproblemen und sogar Krebs eingesetzt wird [1, 2].  

Während Ananas Bromelain enthält, liefert Papaya das Papain. Beides sind Cysteinproteasen, die Eiweiße bevorzugt zwischen der kovalenten Bindung der Carboxylgruppen und bestimmter Aminosäuren spalten. Bromelain und Papain ähneln Verdauungsenzymen der Bauchspeicheldrüse, nämlich den eiweißspaltenden Enzymen Trypsin und Chymotrypsin. Bromelain und Papaya bringen Verdauung, Immunabwehr und Blutfluss so richtig in Schwung, das zeigt die Literatur [1, 2].  Aber die Proteasen sollen auch bei grippalen Infekten und degenerativen Gelenkerkrankungen helfen, das Wachstum von Tumorzellen hemmen und die Wirkung einer Chemotherapie verstärken [3].

Die Wirkung ist derart überragend, dass zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente mit verschiedenen Enzymzusammensetzungen auf dem Markt sind. Sportler schätzen die Wirkung von Bromelain seit Jahrzehnten: dieses Enzym ist im altbekannten Wobenzym enthalten, zusammen mit Trypsin und dem pflanzlichen, gefäßaktiven Wirkstoff Rutosid. Ein neueres Präparat, das Wobenzym P,  enthält nun Bromelain, Papain und Rutosid. Bei meiner letzten oralchirurgischen Behandlung hat mir die Ärztin automatisch ein Rezept über Bromelain ausgestellt—das sei abschwellend, hat sie gesagt. Ich war begeistert, weil doch offensichtlich ein weiteres wirksames Mittel der Naturheilkunde den Sprung in die Schulmedizin geschafft hat. Tatsächlich gibt es Patientenstudien, die eine abschwellende und schmerzlindernde Wirkung von Bromelain nach Extraktion der Weisheitszähne bestätigen [4]. 

Die aktuelle Datenlage deutet darauf hin, dass Bromelain und Papain vielversprechende Kandidaten für die Entwicklung einer oral applizierbaren Enzymtherapie für onkologische Patienten sind [1, 2]. Diese Schlussfolgerung basiert auch auf der Beobachtung, dass Bromelain im menschlichen Darm ins Blut resorbiert wird, ohne abgebaut zu werden oder seine biologische Aktivität zu verlieren [5].

Aber warum Tabletten schlucken, wenn Bromelain und Papain auch in Obstsalat enthalten sind? Das Rezept für den Superfood-Salat findet sich unten. Er enthält zudem zwei weitere Fitmacher: Walnüsse und Kakaonibs. Walnüsse enthalten von allen Nüssen den höchsten Gehalt an Omega-3 Fettsäuren, die in einem idealen Verhältnis von 1:4 mit Omega-6 Fettsäuren vorliegen. Eine Handvoll Walnüsse täglich soll sogar stärker das „schlechte“ LDL-Cholesterin senken als Omega-3-reicher Seefisch. Darüber hinaus sind Walnüsse reich an Mineralien, Spurenelementen, Vitamin B und E, sowie an Antioxidantien. Nüsse sorgen für gute Nerven, Konzentrationsfähigkeit und erholsamen Schlaf und helfen bei der Vermeidung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs, schreibt zum Beispiel das aerzteblatt.de. Ähnlich positive Eigenschaften haben Kakaonibs, über die ich bereits hier berichtet habe. 

Tipp: Obstsalat auf Vorrat zubereiten – er lässt sich gut 3-4 Tage im Kühlschrank aufbewahren und auch prima mit zur Arbeit oder in die Schule nehmen.

Zutaten  

  • 1 Ananas 
  • 1 Papaya
  • 1 Handvoll geknackte Walnüsse
  • 1 Handvoll Kakaonibs
  • 1 Packung geräucherter Lachs
  • Minzeblätter zur Dekoration

Zubereitung

1. Ananas schälen, in kleine Stücke schneiden

2. Papaya schälen, Kerne entfernen (trocknen und später als mild-scharfen, gesunden Papayapfeffer verwenden), Fruchtfleisch in kleine Stücke schneiden

3. Nüsse zerkleinern

4. Zusammen mit Kakaonibs mischen und mit Minzeblättern garnieren.

Guten Appetit!

Referenzen

[1] K. Chobotova, A.B. Vernallis, F.A. Majid, Bromelain’s activity and potential as an anti-cancer agent: Current evidence and perspectives, Cancer Lett., 290 (2010) 148-156.

[2] R. Pavan, S. Jain, Shraddha, A. Kumar, Properties and therapeutic application of bromelain: a review, Biotechnol Res Int, 2012 (2012) 976203.

[3] A. Amini, S. Masoumi-Moghaddam, A. Ehteda, W. Liauw, D.L. Morris, Potentiation of chemotherapeutics by bromelain and N-acetylcysteine: sequential and combination therapy of gastrointestinal cancer cells, Am J Cancer Res, 6 (2016) 350-369.

[4] M.L. Mendes, E.M. do Nascimento-Junior, D.M. Reinheimer, P.R. Martins-Filho, Efficacy of proteolytic enzyme bromelain on health outcomes after third molar surgery. Systematic review and meta-analysis of randomized clinical trials, Med Oral Patol Oral Cir Bucal, 24 (2019) e61-e69.

[5] J.V. Castell, G. Friedrich, C.S. Kuhn, G.E. Poppe, Intestinal absorption of undegraded proteins in men: presence of bromelain in plasma after oral intake, Am J Physiol, 273 (1997) G139-146.

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